Im Jahre 1861 wurde durch Eröffnung der Ruhr-Sieg-Strecke das Sauerland schienentechnisch erschlossen. Die Ortschaften Neubrücke und Habbecke wurden zum Eisenbahnhaltepunkt Finnentrop zusammengelegt. Seither war Finnentrop bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit zentraler Lage an der Eisenbahnkreuzung der Strecken Hagen-Siegen und Paderborn-Köln.

Der Bahnhof Finnentrop ist auch heute ein wichtiger Haltepunkt denn von hier aus zweigt die touristisch interessante Eisenbahnlinie entlang des Biggesees nach Olpe ab.
Nachdem 2002 die Deutsche Bahn AG den Fahrkartenverkauf im Bahnhofsgebäude Finnentrop eingestellt hatte, standen weite Teile des Gebäudes leer. Die ebenfalls untergebrachte Gastwirtschaft schloss ihre Pforten kurz darauf. Seitdem steht das ehemals für den Bahnverkehr so wichtige Gebäude leer. Das Objekt wurde 2004 von der Gemeinde Finnentrop übernommen.
Nach anfänglichen Bestrebungen das Gebäude im Rahmen des Projektes „100 Bahnhöfe“ des Landes NRW zu renovieren hat sich die Gemeindeverwaltung Finnentrop im letzten Jahr dazu entschlossen, das Umfeld des Bahnhofbereiches neu zu ordnen und das Bahnhofgebäude abzureißen.

Während in fast allen benachbarten Kommunen die Bahnhofsgebäude zu interessanten Dienstleistungszentren inmitten der Ortschaften umgebaut und renoviert wurden ist in Finnentrop das Empfangsgebäude des Bahnhofes der Abrissbirne zum Opfer gefallen.

Engagierte Bürger hatten sich nun zum Ziel gesetzt, den drohenden Abriss zu verhindern und den Bahnhof in Finnentrop wieder zu einem Mittelpunkt im alten Ortskern zu machen. Den Bürgern Finnentrops und den Reisenden der DB AG sollte wieder ein ansehnliches Bahnhofsgebäude und Bahnhofsumfeld geboten werden.

Der Bahnhof als Aushängeschild Finnentrops sollte wieder als „Visitenkarte“ der gesamten Gemeinde gelten und durch entsprechende Neuansiedlungen die wirtschaftliche Entwicklung der Tallage positiv beeinflussen. Leider hat man den Vorschlägen der Bürgerinnen und Bürgern keine Chance gegeben.

Im Zeitraum vom 01.11.2007 bis zum 15.12.2007 wurde das Gebäude dem Erdboden gleichgemacht.


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